Die erste Runde am Eröffnungstag wartete direkt mit drei entschiedenen Partien auf – insgesamt endete nur die Hälfte aller Partien remis; das Meisterturnier war von Beginn an umkämpft. Stellvertretend dafür war der Pfalzmeister von 2019 Arkadi Syrov, der nur seine letzte Partie remisierte. Nach dem ersten Wochenende lag Ingo Bruch von der SG Kaiserslautern 1905 mit +2 vorne, verfolgt von Roland Ollenberger, Pascal Karsay (SV Worms 1878) und Andy Sievers (SG Kaiserslautern 1905)  mit +1.

Arkadi Syrov (SK Frankenthal) gelang gegen Ansgar Barthel ein schöner taktischer Schlag (per Klick auf das Diagramm kommt ihr jeweils zur Partie zum Nachspielen auf Lichess):

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In Runde 4 vergab Oleg Yakovenko, der als einziger im MTA ungeschlagen blieb, eine Chance, die Unbeweglichkeit der weißen Leichtfiguren am Damenflügel auszunutzen. Sein 31…Sxd5 erhält zwar den Vorteil, es gibt aber eine Verbesserung:

Ein sehr interessantes Springermanöver tauchte in Runde 2 zwischen Ollenberger und Karsay auf:

Den schnellsten Sieg schaffte Ingo Bruch, der in der französischen Verteidigung ein Bauernopfer brachte und ein weiteres Opfer anbot:

Auf den ersten Blick sieht der weiße König unsicherer aus als sein schwarzer Kollege. Ollenberger fand jedoch die korrekte Fortsetzung und führte den weißen Angriff erfolgreich aus:

Zum Start des zweiten Wochenendes konnte Syrov Bruch mit zwei Siegen plus den Sieg im direkten Duell einholen. Zu den beiden gesellten sich David Musiolik und Roland Ollenberger. Musiolik legte einen starken Endspurt hin: drei Siege aus den letzten drei Partien, inklusive Siege gegen Bruch und Syrov, brachten ihm den Pfalzmeistertitel ein.

 

In Runde 7 spielte André Bold einen tollen Zug – es gibt noch zwei weitere mit dem gleichen Motiv, die die Partie sofort beenden:

Der entscheidende Schlag in Syrov-Bruch gelang Weiß in dieser Stellung gegen den schlecht platzierten Springer auf b7:

Im Endspiel Dame gegen zwei Türme hatten André Bold und Pascal Karsay beide Chancen auf den Sieg. In dieser Stellung vergab Weiß die Chance auf eine schnelle Entscheidung:

Vom Sofa aus mit Engine und Tablebase lässt es sich natürlich leichter urteilen als nach circa sechs Stunden aufreibendem Kampf am Brett. Seine letzte Chance auf den Pfalzmeistertitel vergab Roland Ollenberger in diesem schon dreißig Züge andauernden Turmendspiel:

Zum Abschluss nochmal der neue Pfalzmeister, der seine Künste im gleichfarbigen Läuferendspiel demonstrierte:

Wir gratulieren dem neuen Pfalzmeister David Musiolik und bedanken uns bei allen Teilnehmern für die kämpferischen Partien. Es hat großen Spaß gemacht zu kiebitzen!

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Die Preisträger im MTA: Oleg Yakovenko, Ingo Bruch, Roland Ollenberger, Arkadi Syrov und David Musiolik